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Edi Nulz

Name der Organisation
Edi Nulz
erfasst als
Ensemble
Trio
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Gattung(en)
Ensemblemusik
Bundesland
Steiermark
Edi Nulz

Edi Nulz © Edi Nulz

Gründungsjahr: 2011

"Edi Nulz wurde im Juli 2011 gegründet, ursprünglich als Band für das Masterabschlusskonzert von Valentin Schuster an der Kunstuniversität Graz. Die Reaktionen auf dieses Konzert waren derart positiv, dass die Band im September desselben Jahres ins Studio ging, um die erste CD "Jetzt" aufzunehmen. Diese erschien dann im Februar 2012 auf dem österreichischen Label "Sessionwork Records"." 
Edi Nulz: Edi Nulz – die Geschichte: "Räudiger Kammerpunkjazz" (Andreas Felber, 2016), abgerufen am 25.07.2021 [https://www.edi-nulz.com/wp-content/uploads/edi_nulz_band_history_ger.pdf]

Stilbeschreibung

"Das eigenwillige Dreiergespann steht seit Anbeginn für einen Sound, der sich nur schwer in eine einzelne Kategorie zuordnen lässt und deswegen auch jeden musikalisch klassischen Anstrich auf wirklich spannende Weise vermeidet. Brecher, Pajzs und Schuster öffnen und verbinden mit kompositorischer Finesse Jazz mit Rock, Punk, Surf Music zu etwas mit lässigem Ton hochgradig eigen Schwingendem, das genauso hochenergetisch rumpelt und groovt wie auch wunderbar filigran und melodiereich ertönt. Edi Nulz geben sich in ihren Nummern geradlinig wie vertrackt, noisig und ungestüm, experimentierfreudig und progressiv, humorvoll, zurückhaltend und in keiner Sekunde ideenlos und austauschbar."
mica-Musikmagazin: EDI NULZ – "Meganan" (Michael Ternai, 2021)

"Dass Punk auch ohne Bass, dafür ausgerechnet mit Klarinette geht, beweist die Band Edi Nulz. Womit nur eine Eigentümlichkeit des des deutsch-österreichischen Trios genannt wäre. Zwar sind Bassklarinettist Siegmar Brecher, Gitarrist Julian Adam Pajzs und Schlagzeuger Valentin Schuster allesamt studierte Jazzer, die in Berlin und Wien beheimateten Musiker pflegen aber sehr unterschiedliche Vorlieben: Death Metal und Free Jazz gehören ebenso dazu wie Hardcore Punk, Spaghetti-Western-Soundtracks, Surf Music oder auf DDR-Samplern aufgeschnappte Beat-Schmankerln. Gehuldigt wird diesen Leidenschaften mit einer Art unberechenbarer Kammermusik, die von minimalistischen Passagen jederzeit in Krawallorgien kippen kann. Freie Improvisationen hören sich dann wie komponiert an, vorher Festgelegtes wirkt wie spontan aus dem Ärmel geschüttelt. Sympathischerweise servieren Edi Nulz ihr Stilamalgam unprätentiös und mit einem gerüttelt Maß an Selbstironie [...]." 
Der Standard: Edi Nulz: Klarinetten-Punk auf Fake-Jazz-Pfaden (Karl Gedlicka, 2018), abgerufen am 03.05.2023 [https://www.derstandard.at/story/2000076223504/edi-nulz-klarinetten-punk-auf-fake-jazz-pfaden]

"Für ein richtiges Aha-Erlebnis dieser Sorte, sorgte [...] auch das junge Trio Edi Nulz, das [...] zeigen konnte, dass in stilistischen Fragen nicht unbedingt immer alles in Stein gemeißelt sein muss, dass es sehr wohl möglich ist, sich aus dem Korsett des Vorgegebenen zu lösen. Siegmar Brecher, Julian Pajzs und Valentin Schuster, die drei kreativen Köpfe hinter diesem Bandprojekt, haben sich das Wandeln an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Spielformen als Leitmotiv ihres Tuns auserkoren und das über den musikalischen Tellerrand Hinausblicken zur Aufgabe gemacht, mit dem Ergebnis, dass ihre Stücke, in ihrer Klangsprache vielschichtig und ungewöhnlich facettenreich, nicht wirklich in eine der gängigen Kategorien einzuordnen sind. Die hohe Kunst des Crossovers nennt man das wohl [...]. Nun, in welche stilistische Schublade man Edi Nulz auch veranlasst sieht, stecken zu müssen, hineinpassen wird die Truppe mit ihrer Musik in keine so richtig. Siegmar Brecher [...] und seine beiden Mitmusiker [...] versuchen sich schlicht an der Realisierung einer außerhalb der üblichen Definitionen angesiedelten Musiksprache, die vor allem in einem hohen Maß an Eigenwilligkeit ihren Ausdruck findet. Jegliches Scheuklappendenken hinter sich lassend, begeben sich die drei Instrumentalisten auf eine Reise, welche sie durch die verschiedensten Spielformen führt [...]." 
mica-Musikmagazin: Edi Nulz unterwegs (Michael Ternai, 2013)

Auszeichnungen

2014 BAWAG-PSK, Porgy & Bess Wien: Next Generation Jazz Award - Publikumspreis  
2015 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2016–2017" 
2017 BeJazz Transnational Bern - Verein BeJazz (Schweiz): Gewinner (gemeinsam mit The Great Harry Hillman)

Ensemblemitglieder

Siegmar Brecher (Bassklarinette) 
Julian Adam Pajzs (Tenor-, Baritongitarre) 
Valentin Schuster (Schlagzeug, Taschenklavier)

Pressestimmen (Auswahl)

05. Oktober 2023 
über: Fur Fish Banana - The True Harry Nulz (Boomslang Records, 2023) 
"Die sieben Musiker bringen Stücke zu Gehör, die sich auf mannigfaltige Weise zu allen möglichen Richtungen hin entwickeln und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. So startet etwa der Opener "Strengen Denkt an" mit hektisch und schräg anmutenden Improvisationen, bevor er in Folge in einen ruhigeren Zustand übergeht, um sich am Ende dann doch noch in einer schrillen Noise-Eruption zu entladen. Ganz anders zeigt sich das zweite Stück mit dem Titel "Um Das Geheimnis Der Achtelnoten", welches zum Teil fast schon als punkige Alternative-Jazzrocknummer durchgeht. In sehr verspielte und zugleich sehr stimmungsvoll postrockige Sphären bewegen sich die Beteiligten dagegen in "The New Fragrance". Wiederum in eine ganz andere musikalische Umgebung führt die mit schräger Note rhythmisch vertrackt vor sich hertreibende und stark riffbetone Nummer "Stress". Diese Wechselhaftigkeit zieht sich als Roter Faden auf wirklich aufregende Weise durch das gesamte Album. Zusammenfassend kann man sagen, dass The True Harry Nulz mit "Fur Fish Banana" ein Album gelungen ist, das alle Stückerl spielt und Jazz in einem Klang darbietet, der einfach bestens zu unterhalten weiß." 
mica-Musikmagazin: THE TRUE HARRY NULZ – "Fur Fish Banana" (Michael Ternai, 2023)

20. April 2021 
über: Meganan - Edi Nulz (Boomslang Records, 2021) 
"Das zehnjährige Bandjubiläum hätten die drei Herren von Edi Nulz wohl gerne anders begangen. Doch Corona verhindert leider noch immer das ausgelassene Feiern mit Konzerten und allem was dazu gehört. Dennoch, trotz aller Widrigkeiten haben es sich Siegmar Brecher (Bassklarinette), Julian Adam Pajzs (Gitarre) und Valentin Schuster (Schlagzeug) nicht nehmen lassen, dennoch ein Lebenszeichen von sich zu geben. Dieses ist mit "Meganan" betitelt, vor kurzem erschienen und zeigt die Band einmal mehr als eine, die tut, was sie will, und ihre ganz eigene Vorstellung von einem Jazzsound verwirklicht. Wobei Jazz hier nicht wirklich als passende Bezeichnung herhält, denn wie schon in der Vergangenheit auch, brechen Edi Nulz auch auf ihrem neuen Album erneut alle einengenden musikalischen Grenzen auf. Das eigenwillige Dreiergespann steht seit Anbeginn für einen Sound, der sich nur schwer in eine einzelne Kategorie zuordnen lässt und deswegen auch jeden musikalisch klassischen Anstrich auf wirklich spannende Weise vermeidet. Brecher, Pajzs und Schuster öffnen und verbinden mit kompositorischer Finesse Jazz mit Rock, Punk, Surf Music zu etwas mit lässigem Ton hochgradig eigen Schwingendem, das genauso hochenergetisch rumpelt und groovt wie auch wunderbar filigran und melodiereich ertönt. Edi Nulz geben sich in ihren Nummern geradlinig wie vertrackt, noisig und ungestüm, experimentierfreudig und progressiv, humorvoll, zurückhaltend und in keiner Sekunde ideenlos und austauschbar [...]." 
mica-Musikmagazin: EDI NULZ – "Meganan" (Michael Ternai, 2021)

22. August 2016 
"Edi Nulz ist jederzeit für Täuschungsmanöver und Überraschungen gut. Das beginnt beim Namen, der einem Ritter, Begründer des fiktiven Orts Krachberg, geschuldet ist. Nicht weniger fintenreich ist die Musik des Trios, das sich hinter der verspielten Mythologie um den Bandnamen versteckt. Kammermusikalisch anmutende Kompositionen werden mit von Punk-Ethos geprägten Improvisationen vermengt und mit der Schlagkraft einer Rockband präsentiert. Ohne Bass. Dafür mit Humor und Lust am Unberechenbaren [...]." 
Der Standard: Edi Nulz: Ritter ohne Bass und Tadel (Karl Gedlicka, 2016), abgerufen am 03.05.2023 [https://www.derstandard.at/story/2000043015401/edi-nulz-ritter-ohne-bass-und-tadel]

29. Oktober 2013 
über: Ultrakarl - Edi Nulz (Session Work Records, 2013) 
"Edi Nulz sind drei Jazzer, die sich unüberhörbar eine ordentliche, wirklich eine ordentliche Dosis Rock in Reinkultur zugeführt haben. Denn das, was Julian Adam Pajzs, Valentin Schuster und Siegmar Brecher auf ihrem neuen Album "Ultrakarl" (Session Work Records) musikalisch aus den Ärmeln schütteln, hat mit den klassischen Jazzentwurf so rein gar nichts mehr zu tun. Ja doch, instrumental zeigt sich das Zweitlingswerk der Band schon als großes Kino, auch der Komplexitätsgrad der Stücke ist einer dem Jazz in höchstem Maße gebührender, doch diese treibende Energie, die von dem Dreiergespann freigesetzt wird, die Spielweise, die Melodienführungen, Harmonien und Riffs, überhaupt der Sound im Allgemeinen liegen dann doch deutlich eher in einer Art schrägem und irgendwie an dem Prog-Rock der 70er Jahre erinnernden Klang-Kontext, denn im musikalischen Umfeld aus dem die Adam Pajzs, Valentin Schuster und Siegmar Brecher ursprünglich stammen. Das Erstaunliche an diesem gewagten Musikentwurf ist, dass dieser tatsächlich funktioniert, und zwar so gut, dass man eigentlich gar nicht aufhören will, ihn sich zu Gemüte zu führen [...]." 
mica-Musikmagazin: Edi Nulz – Ultrakarl (Michael Ternai, 2013)

Diskografie (Auswahl)

2023 Fur Fish Banana - The True Harry Nulz (Boomslang Records) 
2021 Meganan - Edi Nulz (Boomslang Records) 
2018 El Perro Grande - Edi Nulz (Boomslang Records) 
2016 An der vulgären Kante - Edi Nulz (UNIT Records) 
2013 Ultrakarl - Edi Nulz (Session Work Records) 
2012 Jetzt - Edi Nulz (Session Work Records)

Literatur

mica-Archiv: Edi Nulz

2012 Ternai, Michael: Edi Nulz – Jetzt. In: mica-Musikmagazin. 
2013 Ternai, Michael: Edi Nulz – Ultrakarl. In: mica-Musikmagazin. 
2013 Felber, Andreas: Die neue Relevanz des alten Netzwerk-Gedankens – die junge österreichische Jazzgarde. In: mica-Musikmagazin. 
2015 Ternai, Michael: Jazz in Österreich – Ausdruck einer großen musikalischen Vielfalt. In: mica-Musikmagazin. 
2016 Ternai, Michael: EDI NULZ – "An der vulgären Kante". In: mica-Musikmagazin. 
2016 Ternai, Michael: KICK JAZZ – zwei Abende im Zeichen der jungen österreichischen Jazzgeneration. In: mica-Musikmagazin. 
2018 Ternai, Michael: EDI NULZ – "El Perro Grande". In: mica-Musikmagazin. 
2018 Wurzwallner, Patrick: "Man muss gemeinsam an etwas glauben" – SIEGMAR BRECHER (EDI NULZ) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin. 
2018 mica: "Jazz macht glücklich": der "Ö1 Jazztag" am 30. April. In: mica-Musikmagazin. 
2018 mica: Alben, die man 2018 nicht verpasst haben sollte: Jazz & Weltmusik (Teil 2). In: mica-Musikmagazin. 
2021 Ternai, Michael: EDI NULZ – "Meganan". In: mica-Musikmagazin. 
2022 Ternai, Michael: Anlässlich des International Jazz Day: Ein Blick auf die österreichische Jazzszene. In: mica-Musikmagazin. 
2023 Ternai, Michael: THE TRUE HARRY NULZ – "Fur Fish Banana". In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Edi Nulz 
austrian music export: Edi Nulz 
SR-Archiv: Edi Nulz 
Facebook: Edi Nulz 
YouTube: Edi Nulz 
Bandcamp: Edi Nulz

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 12. 2023): Edi Nulz. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/203458 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).

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